Mittwoch, 12. März 2008

Nazis, Fußball, des Kaisers Sohn und...jede Menge Rummel

OttovonHabsburg

Montag, Reichsratssaal des österreichischen Parlaments, ÖVP-Feierstunde zum Thema „Anschluss 1938“: Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit Franz Joseph Otto Robert Maria Anton Karl Max Heinrich Sixtus Xaver Felix Renatus Ludwig Gaetan Pius Ignatius, Kaiserlicher Prinz et cetera, et cetera, kurz Otto von Habsburg, Sohn des letzten Kaisers (Karl I.) in allen Ehren: Aber die Geschehnisse am Wiener Heldenplatz mit dem „Rummel“ bei jedem gewöhnlichen Fußballmatch gleichzusetzen, ist schon ein starkes Stück! Von Habsburg wörtlich: „Wenn es immer wieder blamable Diskussionen darüber gibt, ob die Österreicher Mitschuldige oder Opfer waren, dann muss ich sagen, dass es keinen Staat in Europa gibt, der mehr Recht hat, sich als Opfer zu bezeichnen!“ Eine doch recht schiefe Optik. Oder? Prompt zurechtrücken musste des Kaisersohns doch etwas leicht verschobenes Bild der Ereignisse vor 70 Jahren Klubobmann Wolfgang Schüssel: „Die Österreicher sind auch Täter geworden. Und die tobende Masse ist nicht so harmlos wie bei einem Fußballmatch“. Gut so. Auch gut, dass ich die Dienstagausgabe des „Standards“ einsah, denn in den „Dolomiten“, dem Tagblatt der Südtiroler, welches ich mir wenige Minuten zuvor zu Gemüte geführt hatte, titelte man: Gedenkjahr – Habsburg: Österreich hat größtes Recht auf Opferrolle. Von den unhaltbaren Interpretationen des heute 95-Jährigen Habsburgersohnes keine Spur – ebenso ersparte man sich die Anführungszeichen im Titel. Toll.

Euer Hockerrudel
babie - 29. Mär, 22:20

jedem das seine.

- schön dass schuldiger-opfer immer wieder frage der selektion ist. der definition. der educazion(e). was weiß ich.
nicht/gar nicht/ein bisschen/ziemlich/definitiv/mehr als alle andern - schuldig.- opfer.
und während auf den piazzen mussolinikalender verkauft werden und der mussolini-italorum-duce-wisch sogar noch im innenhof der uni in stein gemeißelt ist, ziehn deutsche erasmusstudenten betroffen die köpfe ein, wenn in der aula der professor erzählt, wieviele kunstwerke die nazis in venedig zerstört haben.jedem volk die eigene vergangenheitsbewältigung, nichwahr.

("Vor zwei Wochen hatte der israelische Minister für
Rentenangelegenheiten, Rafi Eitan, weitere Finanzhilfen von
Deutschland gefordert. Der Minister erklärte, niemand habe bei
der Unterzeichnung der Wiedergutmachungsverträge vor über fünf
Jahrzehnten beispielsweise die hohen Lebenskosten und die um
zehn Jahre höhere Lebenserwartung voraussehen können."(nov.2007))

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des Antechambre: www.kulturplatz.eu

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